Prüfen Sie Trinkwasserleitungen und -armaturen auf Bleirückstände?

Nach neuesten Untersuchungen werden auf die Belastung des menschlichen Körpers durch Blei genauso viele vorzeitige Todesfälle zurückgeführt wie auf das Rauchen. Für die USA wird hier eine Zahl von 412.000 vorzeitigen Todesfällen jährlich genannt. Aufgrund der vergleichsweise großen und leicht zugänglichen Bleivorkommen und der guten Formbarkeit von Blei (Pb) wird dieses Element seit Jahrhunderten für die Herstellung von Wasserleitungen verwendet. Erst im zwanzigsten Jahrhundert wurde in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen, dass Blei gesundheitsschädlich ist. Die Aufnahme von Blei mit der Nahrung und das Einatmen von Blei können Schäden am Gehirn, an den Nieren und am Nervensystem verursachen, vor allem bei kleinen Kindern und bei Schwangeren. In diesem Zusammenhang kommt der Röntgenfluoreszenztechnik (RFA) für den Schutz der menschlichen Gesundheit eine besondere Rolle zu.

Das Blei kann ins Trinkwasser übergehen, wenn die Bauteile der Wasserversorgungssysteme (wie z.B. Leitungen, Armaturen und Lot) korrodieren. Bis 1980 wurden in Häusern in der Regel mit Blei verlötete Kupferrohre verwendet. Um zu verhindern, dass Blei durch Auswaschen in das Trinkwasser gelangt, wurden bestehende Trinkwasserleitungen aus Blei vielfach durch Kupferleitungen ersetzt, die korrosionsbeständig, dicht gegen Auswaschungen und langlebig sind.

Auch heute ist jedoch die Verwendung von bleihaltigem Lot noch weit verbreitet. In älteren Trinkwassersystemen, aus der Zeit, als es noch keine Korrosionsschutzmaßnahmen gab, findet man nach wie vor Muffen und Absperrhähne aus Messing. Da bleifreie Muffen in der Herstellung teurer sind, werden für Versorgungssysteme, die nicht für Trinkwasser genutzt werden, immer noch bleihaltige Bauteile verwendet, oder auch in Ländern, in denen die Sicherheitsvorschriften nicht so hoch sind.


Vorschriften weltweit

In Europa ist die Verwendung von bleihaltigen Leitungen seit den 1970er Jahren grundsätzlich verboten. Trotz dieses lange bestehenden Verbotes gibt es immer noch Gebäude, bei denen die Leitungen vom öffentlichen Trinkwassersystem zum Hausanschluss teilweise oder auch komplett aus Bleirohren bestehen. In Deutschland traten am 01.12.2013 vom Bundesministerium für Gesundheit neue Grenzwerte für Blei im Trinkwasser in Kraft. Pro Liter Wasser dürfen nicht mehr als 0,010 mg Blei enthalten sein.

Seit 1974 gilt in den USA der Safe Water Drinking Act. In dieser Verordnung sind sehr strenge Sicherheitsvorschriften für Trinkwasser festgelegt. 1991 führte die amerikanische Umweltschutzbehörde (EPA) die Blei- und Kupfer-Richtlinie ein, die die zulässigen Werte für Blei und Kupfer in Trinkwasser regelt. Allerdings zeigen neueste Schlagzeilen, dass das Thema Blei, Kupfer oder sonstige Metalle im Trinkwasser immer noch aktuell ist. Um die Versorgung der Bevölkerung mit gesundem Trinkwasser sicherzustellen, arbeitet die EPA derzeit an einer Überarbeitung der Vorschriften für bleihaltige Trinkwasserleitungen.

In Hongkong finden im Moment umfangreiche Sanierungsmaßnahmen an der dortigen Trinkwasserversorgung statt. Nach den bitteren Erfahrungen aus einem Bleivergiftungsskandal im Jahr 2015 und einem knapp abgewendeten ähnlichen Skandal Ende 2017 will Hongkong im Rahmen dieser Maßnahmen nun noch höhere als die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vorgeschlagenen Standards einführen.

Die Röntgenfluoreszenzanalyse als Lösung

Die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) ist eine bewährte, zerstörungsfreie Methode zur sekundenschnellen Bestimmung von Elementen in Metalllegierungen und vielen anderen Materialien. Die Handgeräte aus der X-MET8000 Serie von Hitachi High-Tech eignen sich hervorragend für Schnelltests von Wasserleitungen und Armaturen. Der X-MET8000 kann auch für Eingangsprüfungen und zur Qualitätskontrolle in der Fertigung eingesetzt werden. Auch vor einer Installation oder Reparatur kann schnell überprüft werden, ob für die geplante Maßnahme die richtigen Bauteile aus dem Lager entnommen wurden.


Zuverlässige Messung von Bleigehalten in zwei Schritten:

Zielen und messen

Mit unseren RFA Handgeräten wird der Prüfvorgang zum Kinderspiel: Halten Sie den Prüfkopf flach auf des Testobjekt und drücken auf den Startknopf. Die Ergebnisse erscheinen sofort auf dem Display. Die Anzeige kann individuell angepasst werden, indem für die einzelnen Elemente Grenzwerte (zulässig/unzulässig) definiert werden, z.B. Pb > 0.25% = UNZULÄSSIG). So weiß der Bediener sofort, was zu tun ist.

Optionale Small-Spot-Messflächenreduzierung für Messung der Schweißnähte 

Schweißnähte sind oftmals sehr schmal. Mit Hilfe der integrierten mechanischen Blende können Sie die Messung so auf den Lötbereich begrenzen, dass das umgebende Material unberücksichtigt bleibt. Optional liefern wir auch Geräte mit eingebauter Kamera, die es dem Bediener besonders einfach macht, das Gerät gezielt auf die Schweißnaht auszurichten. Die Ausstattung mit einer Small-Spot-Messflächenredzierung ist bei den Modellreihen Expert und Optimum unserer X-MET8000 Serie möglich.

Die RFA Handgeräte ermöglichen eine schnelle und zuverlässige Werkstofferkennung, die Bestimmung der chemischen Zusammensetzung für positive Materialidentifizierungen (PMI), Messungen im Rahmen der Qualitätssicherung in der Fertigung und die Vor-Ort-Überprüfung von bestehenden Wasserversorgungsanlagen. Dank ihrer Bedienerfreundlichkeit und ihres robusten und ergonomischen Designs sind diese Geräte die perfekte Wahl für jede Metallprüfaufgabe.

Möchten Sie mehr über die X-MET8000 Serie von Hitachi High-Tech erfahren? Dann setzen Sie sich noch heute mit uns in Verbindung oder vereinbaren Sie einen Termin für eine Produktdemonstration.

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Datum: 13 July 2018

Autor: Christelle Petiot, RFA Produktmanager

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